Dienstag, 29. November 2016

Vorschau: Building New Aarau

Am Samstag 3. Dezember geht es um 20.30 Uhr in der Garage am Kirchplatz in Aarau los mit dem Vorabend: mit Bernd Brecht aus Wroclaw/Polen, Domink Lipp aus Rupperswil sowie Dominique Starck & Marco Käppeli.



Am Sonntag 4. Dezember um 14 Uhr ist dann Vernissage auf Noseland, Ruederstrasse 44, Schöftland: über 20 Künstlerinnen und Künstler zeigen ihre Installationen zum Thema ‚Building New Aarau’ auf der Winterwiese und in der Galerie.

Historischer Hintergrund:
Andreas Dietsch, ein aus Deutschland kommender Bürstenmacher, Agitator, Schriftsteller und Frühsozialist, wohnte vor über 171 Jahren im gleichen Haus an der Pelzgasse 26 in Aarau, wo Bruno Schlatter selber seit 2007 lebt und 2008/2009 das Projekt Noseland ausarbeitete. Ohne von Dietsch zu wissen, schuf Schlatter hier die theoretischen Grundlagen der Mikronation Noseland mit sehr ähnlichen Utopien, wie sie Andreas Dietsch anfangs 1840er-Jahre unter anderem in der Schrift 'Das Tausendjährige Reich niederschrieb.

Die Parallelen zwischen Dietschs äusseren Emigration nach dem verheissenen Land Amerika und der inneren Immigration Noselands, welches sich nach innen aus dem grossen Komplex Schweiz herauslöste führten zu dieser Ausstellung: Andreas Dietsch hat seine Reise und die Aufbauversuche ‚New Aaraus’ –der künftigen Hauptstadt Neu Helvetias- in Tagebuchform gründlich dokumentiert.
Dietschs Schicksal war es, dass er schon im ersten Winter, Ende Januar 1845, verstarb und das frühsozialistische Projekt in der Folge scheiterte, die zwei einzigen gebauten Häuser wurden verlassen und verfielen. Vom geplanten Tausendjährigen Reich blieben eine rostige Schere, einige Gräber, ein Apfelbaum und einige Rebstöcke.
Der Kunst und Noseland unterliegt es nun, die Vision Andreas Dietsch noch einmal –temporär- auferstehen zu lassen: Rund um das Thema Building New Aarau entstehen tonale Werke, Licht-Landart, Thematische Gruppenausstellung und Performance Art.

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